Ab dem 5.8.2024 finden Sie uns im Gesundheitszentrum der Kreuzschwestern, Richard-Wagner-Gasse 34, 8010 Graz

Tendinits calcarea

Definition:
Bei der Tendinitis calcarea entstehen kalkartige Ablagerungen in Sehnen und Sehnenansätzen, am häufigsten die Supraspinatussehne betroffen.

Ursachen:
Die Ursachen der Kalkschulter sind bis heute nicht vollständig geklärt, vor allem genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. Meist sind Frauen im Alter zwischen 30 und 50 betroffen.

Abbildung: Die Röntgen-Aufnahme zeigt eine ausgeprägte Tendinitis calcarea der Supraspinatus-Sehne.

Beschwerden:
Der Krankheitsverlauf ist bei Kalkschulterpatienten oft unauffällig. Viele Betroffene leben zunächst mit ihrer Kalkschulter, ohne es zu bemerken.

Im akuten Entzündungsstadium haben die Patienten sehr starke Bewegungs- und Belastungsschmerzen. Typisch sind auch die bohrenden, nächtlichen Schmerzen.

Diagnose:
Ein normales Röntgen gibt bereits den Hinweis auf eine Kalkschulter. Zur weiteren Abklärung, ob bereits Schäden an den Sehnen aufgetreten sind, sollte ein MRT oder eine Sonographie durchgeführt werden.

Therapie:
Konservativ: im akuten Stadium kann eine Kortisoninjektion die Beschwerden schnell lindern. Mehrmalige Kortisoninjektionen sollten vermieden werden, da dies die Sehnen schwächt. Auch entzündungshemmende Medikamente (z.B. Voltaren) können die Schmerzen reduzieren.

Ist das akute Stadium abgeklungen, sollte das Schultergelenk durch Physiotherapie wieder bewegt werden. Das Schultergelenk neigt nach Schmerzepisoden durch Schrumpfung der Schulterkapsel zur Bewegungseinschränkung.

In unserer langjährigen Erfahrung konnten wir feststellen, dass eine Stoßwellentherapie nur selten zu einen dauerhaften Beschwerdefreiheit führt. Laut internationalen und eigenen Studien sind nur zirka 30 Prozent aller Kalkschulterpatienten nach einer Stoßwellentherapie nachhaltig beschwerdefrei.

Abbildung: Arthroskopische Kalk-Depotentfernung mit mehreren kleinen Kalkfragmenten und einm größeren (roter Pfeil).

Operativ: die definitive Behandlung des Problems kann nur durch eine minimal-invasive arthroskopische Kalkentfernung erfolgen. Im gleichen Eingriff kann auch die häufig begleitend vorliegende Engpass-Situation durch eine Erweiterung des Schulterdaches behoben werden.

Prognose:
Die Kalkschulter hat nach operativer Entfernung des Depots eine sehr gute Prognose, ein erneutes Auftreten von Kalkeinlagerungen ist nicht mehr zu befürchten.