Rotatorenmanschettenruptur

Definition:
Riss einer oder mehrerer Sehnen der Sehnenkappe in der Schulter (die Sehnenkappe besteht aus 3 Sehnen: Supraspinatus: seitliches Heben, Infraspinatus: Aus-wärtsdrehung, Subscapularis: Einwärtsdrehung des Armes). Man unterscheidet Einrisse und komplette Risse einer Sehne.

Ursachen:
Durch Verdickung der Rotatorenmanschette oder infolge eines muskulären Ungleichgewichtes engt sich der Raum zwischen Schulterdach und Oberarmkopf ein, durch die Reibung können degenerative Risse entstehen. Dies kann durch eine ungünstige Form des Schulterdaches begünstigt werden. Traumatische Risse sind eher selten (unter 5 Prozent aller Rotatorenmanschettenrisse).

Beschwerden:
Schmerzen, in weiterer Folge Einschränkung der Bewegung der betroffenen Sehne und eine Abschwächung der Kraft.

Diagnose:
Zum Ausschluss eines Sehnenrisses sollte eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden. Mit der Sonographie können nur größere Risse ausgeschlossen werden.

Therapie:
Einriss einer Sehne: in Abhängigkeit von der Größe des Risses kann zuerst eine konservative Therapie versucht werden, dadurch ist eine Linderung der Beschwerden erreichbar. Eine Selbstheilung der Sehne ist allerdings nicht möglich.

Kompletter Riss einer Sehne: die Funktion kann nur mit Hilfe einer Operation wiederhergestellt werden (Schulterarthroskopie, Naht der betroffenen Sehne).

Im Anschluss an jede Operation ist eine Physiotherapie erforderlich, um die Bewegung zu verbessern und die Kraft zu trainieren. Die Übungen sollten vom Patienten selbst über einen längeren Zeitraum täglich durchgeführt werden.

Prognose:
Je früher eine Operation durchgeführt wird, um so besser sind die Chancen, dass die Sehne wieder anheilt und die Beweglichkeit einer gesunden Schulter wieder erreicht wird. Eine schlechtere Prognose besteht bei sehr großen Rissen, bei Verkürzung der betroffenen Sehne, oder bei beginnendem Muskelabbau. Die Operation wird minimal-invasiv mit Hilfe einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt. Damit die Sehne in Ruhe einheilen kann, erfolgt die Ruhigstellung mit einem Schulter-Arm-Verband für insgesamt 6 Wochen. Eine passive Physiotherapie und die Beübung mit einer Motorschiene kann jedoch unmittelbar postoperativ beginnen.